✨
Der Ruf der Steine – mein Weg zum Steinkreis
Es gibt Rufe, die man nicht hört – man erinnert sie.
So begann mein Weg. Nicht mit einer Idee, sondern mit einem inneren Bild.
Ein Großonkel, längst jenseits des Irdischen, trat an mich heran.
Nicht als Traum, nicht als Gedanke, sondern als Auftrag.
„Errichte einen Steinkreis. Ich zeige dir den Ort – und die Steine werden dich finden.“
Ich wusste nicht, wie. Ich wusste nur: Ich werde es tun.
🌕
Zwischen Welten – meine Erinnerung an die Druidin in mir
Ich hatte bis dahin nur die großen Kreise in England gesehen – beeindruckend, fremd, fern.
Und doch spürte ich: Das ist kein Nachahmen. Das ist Heimkehr.
Etwas in mir erkannte diese Aufgabe – vielleicht ein Echo aus einem früheren Leben, vielleicht ein Ruf aus der Ahnenlinie.
Ich begann zu begreifen:
Ich bin Teil eines keltisch-druidischen Feldes. Ich diene nicht der Geschichte – sondern der Erinnerung.
🪨
Vier Orte – vier Prüfungen
1.
Daubhaus – der erste Ruf
Der Daubhaus war der erste Ort, den mein inneres Gehör deutlich vernahm.
Eine alte Ringwallanlage, verschliffen vom Wind der Jahrhunderte.
Ich stieg den Hang hinauf – und der Boden war warm unter meinen Füßen, als hätte er gewartet.
Die Steine lagen nicht zufällig dort – sie lagen wie Wächter, bereit, sich zu lösen.
Ich trug sie zum Auto wie Kinder.
Ich wusste: Sie hatten mich gerufen.
2.
Rimberg – das Wissen des Feuers
Der Rimberg war anders.
Majestätisch, mit stummer Klarheit überragte er das Land.
Auch hier eine uralte Siedlung, Spuren von Feuer, Wällen, Toren – Menschen, die wussten, was sie taten.
Die Steine, die ich dort fand, waren kühl und klar, aber mit einer Glut darunter.
Sie fühlten sich schwerer an – als wollten sie sicher sein, dass ich ihre Kraft ehren würde.
Ich versprach es still – und nahm sie mit.
3.
Wilhelmsteine – das Tal der Gesichter
Der dritte Ort war der Wilhelmsteine-Felsenhain – und ich hatte Gänsehaut, noch bevor ich ihn betrat.
Es war kein Ort für Fragen – es war ein Ort zum lauschen.
In den Steinen sah ich Gesichter. Figuren. Wesen.
Nicht mit den Augen – sondern mit dem Herzen.
Hier war Opfer geschehen.
Hier lag Zeit – schwer, fast unbewegt.
Die Steine dort waren keine Werkzeuge – sie waren Zeugen.
Ich nahm nur so viele, wie sie mir erlaubten. Und verbeugte mich innerlich, als ich ging.
4.
Der Diabassteinbruch – das Rückgrat der Erde
Der letzte Ort war wild. Offen. Rau.
Ein verlassener Diabassteinbruch – roh und voller Energie.
Vielleicht war das der Ort, an dem früher gebaut wurde, für die Ringwallanlagen selbst.
Hier war keine Zier, sondern Substanz.
Die Steine, die ich mitnahm, vibrierten fast – ihre Energie war fast schmerzhaft.
Die Rückfahrt war nicht leicht.
Ich fühlte mich wie eine Botin, die nicht weiß, was sie in sich trägt – aber weiß, dass es heilig ist.
💎
Das Herz des Kreises – ein Geschenk aus der Zukunft
Im Zentrum meines Kreises liegt ein Bergkristall.
Kein gekaufter. Kein geschliffener.
Sondern ein roher Brocken, gefunden von meinem Enkel Niklas, auf der Rax, nach einer Bergrutschung.
Ein Stein, der durch das Loslassen der Erde ans Licht kam.
Er verbindet alles:
die Ahnen – mich – und das, was kommt.
🌀
Der Kreis steht – und wirkt
Ich errichtete ihn an jenem Ort, den mir mein Großonkel gezeigt hatte.
Still, entschlossen, mit der Demut eines Menschen, der weiß: Ich bin nicht die Erste.
Der Kreis steht.
Er wirkt.
Seine Energie strahlt – bis zu 100 Meter weit wurde sie gemessen.
Menschen, Tiere, Pflanzen – sie spüren es.
Und ich? Ich beginne, es erst jetzt zu verstehen.
Denn erst durch die Einweihung, die mir zuteil wurde, wurde aus dem Kreis ein Tor.
Ein Tor zu einer Zeit, die nie vergangen ist –
und zu einer Aufgabe, die erst jetzt beginnt.
Ich danke allen Steinen.
Ich danke allen Orten.
Ich danke allen Wesen, die mich geführt haben –
sichtbar und unsichtbar.
Und vielleicht – wenn du bis hierher gelesen hast –
hat auch dich ein Stein gerufen.
In Liebe und Dankbarkeit
Sha Elara- Petra